Samstag, 25. Mai 2013
während ich schlief ...
So langsam fällt fühlbar der Dämon Benzos von mir ab, Gefühle kommen zurück, manchmal so schlagartig, das ich derartig überrascht bin, wo das Jetzt her kommt.
Heute Mittag hab ich was gesucht, bin dabei auf Youtube gelandet und wie der "Zufall" es will, auf alte Lieder aus der DDR, aus meiner Hippiezeit, dort in Ost-Berlin-Treptow, an der Mauer von Neu-Köln.
Als spränge eine Tür auf, war ich innerlich wieder dort, mit all den Gefühlen von dereinst, mich hat es richtig geschüttelt und mir liefen die Tränen übers Gesicht.

Auch wenn ich fest davon überzeugt bin, dass es ohne Fell wachsen lassen in dieser Welt nicht geht, ist es für mich erschreckend gewesen, das ich mein wahres Wesen nicht ausleben kann. Innen kommt es wieder, dem Sumpf entrissen, noch mal die Kurve gekriegt. Auch das Erwachen am Morgen, birgt zwar noch Gedanken, aber die sind endlich geworden. Sie drücken mich nicht mehr nieder, weil das Zutrauen in mich selbst zurück kommt. Keine Pille schlucken, wenns schwierig wird, sondern, DA SEIN, es ist halt wie es ist, jedenfalls nicht egal, ich gehe es an.

Wenn ich in den Spiegel sehe, erblickt mich eine wache starke Frau an, gealtert. Der Mist ist nur, das ich mich kenne, und weiß wie ich früher aussah, ein Stern ;-)) Ja das Älterwerden, setzt meiner Eitelkeit ganz schön zu.

Eher erstaunt es mich täglich, der Wandel, habe Gott sei Dank Humor.

Seltsamer Weise, habe ich nun viel mehr Geduld als unter den Benzos, fühle mich auch nicht mehr so verkapselt, wie hinter einer Wand.

Vom Gedanken zur Tat, ist der Weg nun wesentlich kürzer.

In den letzten Monaten vor dem Entzug, hab ich an allem gezweifelt, an mir, an Gott und der Welt, den Menschen, dieser unsäglichen Gewalt auf Erden, diesem Elend. Menschen sind immer und immer wieder Sklaven, werden verarscht und ausgebeutet. Verdummt.

Das wird sich scheinbar niemals ändern, wir sind der Krieger Planet, wo die Gedanken Materie erschaffen, und diese hat nun mal animalische Züge, das zu überwinden macht Sinn, oder wie Novalis sagte "Mensch zu werden ist eine Kunst".

Vorallem und das war mein eigentliches Sehnen, meine Spiritualität war weg, mein sechster Sinn, mein Mut, mein Flow. Darunter hab ich am allermeisten gelitten, nur hier in dieser stumpfen Realität, Uhrwerk Orange. Meine Flügel hingen schlaff runter, unfähig zu fliegen. Vollkommenes Leid.

Dort hab ich Geduld gelernt, hab gelernt, dass mein Leid nicht das Größte auf Erden ist, hab gelernt wirklich zuzuhören, da in der Stille, hinter der Wand, das jedes Leben verschieden ist, ein Muster von Seelen in einem Überdimensionalem Teppich, und nur der Blickwinkel ist entscheident wie das Leben wahrgenommen wird.

Einen Satz hab ich mir dennoch in dieser komatösen Zeit herunter gebetet wie ein Mantra, einen Satz von Don Juan Matus, "Ein Krieger kann seinen Glauben verlieren, dann wartet er geduldig bis er wieder kommt." Manchmal kam ich mir vor wie König Arthur nach dem Verrat. Jegliche KRAFT war verloren. Nebel und Verwirrung. Zeit der Einsicht ....des sich Neu wiederfinden, wenn alle Illussionen dahin sind.
Neudefinieren, nach der dunklen Nacht der Seele.

Für Anders, hatte ich schon immer was übrig. Es geschieht Dir so wie Du glaubst. In all den Stunden, in denen ich gefangen war, wie im Netz der Spinne, ist dies meine Erkenntnis.

Der Wille ist das A und O. Danach folgt das Timing, inzwischen nenne ich diesen zeitlich perfekten Ablauf der Dinge, "göttlich". Tiefe Freude ist nicht mehr eine abstrakte Theorie, derer ich mich erinnert hab, traurig, sie zieht langsam, wieder in mein Haus.

Auch ein wenig von Dornröschen ,-)

Na jedenfalls hat es mich heute Mittag erwischt, als ich mit allem Drum und Dran, in die 1979 Jahre in die DDR geschleudert wurde, kurz vor der Inhaftierung in den Stasi Knast. All meine Motivation im Leben, ist der Ruf, der Gedanke an die FREIHEIT, ins Leben zu holen, soweit es mir möglich ist.

Das war vor 33 Jahren so, erfreulicher Weise, hat mein Streben sich nicht geändert, auch wenn es vorrübergehend in den Tiefschlaf verfallen ist.
So verletzt.

Vergessen ist es nicht, überwunden würd ich sagen.
Das ist viel. Neu, leicht, zuversichtlich.

Das alte Gefühl wo es mich am meisten heute Mittag gepackt hat, in meiner Kriegerinnen Zeit in der DDR, war dieses Lied, und es erinnert mich an meine unerschrockene Kraft, die mal mein Begleiter war, mein Schatten, meinen Doppelgänger, während ich schlief.

Ein guter Tag !

https://www.youtube.com/watch?v=Tq-P59kaBS4

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