Freitag, 6. September 2013
Rücksichtslosigkeit
Nun seit 6 Monaten ohne Pillen, und es zieht mich keinen Moment mehr an diesen Ort. Auch die AD habe ich nun seit 4 Wochen weggelassen, es schwankt zwischen unglaublicher Kraft und Traurigkeit es überfällt mich einfach, und nun weiß ich auch wieder, warum ich mich überhaupt damals auf die Pillen eingelassen hab. Um einen "Stillstand" vom Getrieben sein zu haben. Das war auch gut, für diese Zeit, in der Isolation und Stille, hab ich alles sortiert, so gut ich konnte, was so schief gelaufen ist. Habe meine Priroritäten anders gesetzt, durch diese Erfahrung.

Und so langsam geht das, mit dem sich wieder öffnen, für andere besser. Behutsam und zaghaft, wie der "Fuchs und der kleine Prinz", jeden Tag nur ein Stückchen.

Und ich habe verstanden, dass Leben selbst hat es mir einprügeln müssen, das ich nur Leben kann, mich in aller Gänze retten kann, wenn ich Rücksichtslos bin. Ohne zu schaden oder zu verletzten, bei mir selbst zu bleiben, wenn es nach den anderen ginge, lege ich wie schon einmal, ausgesaugt in der Ecke, total verwirrt und traurig. "Der Hütehund", zwischen Wolf und Beschützer gefangen. Nun wo ich das Joch mehr und mehr ablege, hab ich mich für den Wolf entschieden. Da "beiße" ich nun auch instinktiv zu, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, oder mir die Dinge intellektuell schön rede. Dieser verschwurbelte Christliche Glaube, oder das was man uns tausende Jahre verkauft hat, ist nicht so leicht, aus dem Gebälk zu bekommen, da hilft mir auch nur die Rücksichtslosigkeit, um meiner "eigenen Welt" mehr Glauben zu schenken, als dem Äußere Bild.
Dem wirren Teiben der Welt.

Es beruhigt mich auch, mich nun endlich einrichten zu dürfen, in meiner Welt. Was nicht heisst, dass ich vor der Realität fliehe, da bin ich Beobachterin, wenn es geht neutral, manchmal schwappen schon Emotionen rein, aber das kann ich in der Regel ganz schnell reflektieren.

7 Jahre Stille ziehen nicht spurlos an einem vorbei, ich würde sogar sagen, das ich nun in der Welt und in der Realität angekommen bin, abgeklärt und nüchtern, wie niemals zu vor. Mein altes Weltbild, ist in tausend Teile zersprungen, und aus den Resten, baue ich mir nun meine Welt und trau mich immer mehr. Meine Erfahrung mit meinem Umfeld, Menschen freuen sich, wenn ein anderer Mensch so kraftvoll im "Raum" steht.

Und die Rücksichtslosigkeit gibt, mir eine ungekannte Freiheit. Was war ich früher in Zwängen und Zweifeln verstrickt, mir schien es unentwirrbar. Gefangen zwischen, das darf "man" und das nicht, dies ist besser für dich, mach so wie wir alle auch, während dabei meine Seele schrie NEIN, ich will nicht.

Das hat sich verändert, wohl einer meiner größten Berge die ich im Laufe meines Lebens überwinden musste, ich Selbst, mir selbst treu zu sein, gegen allen Widerstand. Selbst unter der Gefahr nicht mehr geliebt zu werden, dass hab ich dabei bedacht, aber es war nicht so im Gegenteil. Selbst wenn ich heute manchmal recht "gnadenlos" und ungeschminkt mit meinem Gegenüber rede, tu ich das weil ich nun sage was ich denke, ohne zu verletzten, hab jahrelang gerungen in mir die richtigen Worte zu finden, Dank der Stille, hab ich eine Art gefunden, dass auch zu tun, und dabei empfinde ich mich selbst, als unantastbar, weil zwischen Denken und Tun kein Abgrund mehr klafft. Und weil ich das Gefühl geliebt zu werden, relativiert habe in mir, ich kann auch lieben, ohne "gebunden" zu sein, ich kann alles lieben, nach Herzenslust, ohne Erwartungen zu pflegen. Weil ich keine Rücksicht mehr nehme, was andere von mir erwarten, oder wie etwas zu sein hat, hab ich in mir einen unendlichen großen Raum aufgeschlossen.

Viel Leid und Last ist so von mir abgefallen. Das Tempo ist überschaubarer und ich kann mich sofort, nicht immer, zurückholen, bevor ich überlaufe, so tief erlebe ich manchmal eine Erfahrung, und da muss ich aufpassen auf mich, das ich mich rechtzeitig von diesem "Ort" löse. Auch das geht inzwischen ganz gut, ich verlier die Realität nebenbei, nicht mehr aus dem Blick.

Es ist schon seltsam, was für ein System in uns rum wabert, dem anderen Gegenüber noch höflich zu sein, selbst wenn er ein Arschloch ist. Ich wollte immer die goldene Mitte finden, dem anderen demonstrieren das er, subjektiv für mich, ein Arschloch ist, ohne großartig beleidigend zu werden, ohne das ich emotional beteiligt bin, einfach so, aus dem natürlichen Empfinden heraus, da arbeite ich schon viele Jahre an diesem Gedanken, die Rücksichtslosigkeit, ist DA mein Pfad, auf dem ich endlich gehen kann. Ohne das ich mich belästigt fühle. Einfach nur weil ich ein Mensch bin, der sich traut, zu sagen was er denkt, oder zu schweigen, weil es dort nichts mehr zu sagen gibt und zu gehen.

Die Freiheit nehme ich mir nun, denn wenn ich immer Rücksicht nehmen würde, könnt ich mein wahres Selbst gar nicht enfalten, wüsst ich nicht, wie befreiend dieses Gefühl ist, aus dem Joch auszusteigen, dass uns übergestülpt wurde, von Generation zu Generation.

Zwänge sind der Seele zuwider, eine zeitlang, habe ich täglich ein Mantra in mir manifestiert, ich bin frei geboren, ich bin frei geboren, ich bin frei geboren ...


https://www.youtube.com/watch?v=Z6l5VE1SC8I

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Grüsse
Dieselben lasse ich da. :-)

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Danke Fremderseinsknoten ;-))

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