Samstag, 16. April 2011
Die letzte Stunde des Lebens
Als ich heute so lief, zum Markt, weil ich Besuch von Achim bekomme und er ein Genießer ist, dachte ich mir, mach was schönes, leckeres.

Achim ein Freund, mit dem mich vieles verbindet, nicht nur die DDR Vergangenheit, sondern auch die Erfahrung, wie es ist im Knast zu sitzen, im Stasi Knast, Politisch, Absurdistan, dennoch mit Leid verbundenn, mit Zwang, den ein Freigeist nur schwer ertragen kann.

Nun ja, als ich so lief, und das Donnergrau der Wolken unterbrochen wurde, durch die Strahlen der Sonne, dachte ich mir, wenn das nun die letzte Stunde deines
Lebens wäre, was wäre deine Resümee, deine Erkenntnis.

Furchtbar Schön !!!

Auch wenn ich manchmal lieber Tod, obwohl ich gar nicht weiß was das ist, lieber Tod sein als Leben, so ist das nur meine eigene Furcht, zu meiner ganzen Größe zu stehen, zu sehr, hat die Kastration der "Erziehung" ihre Wirkung getan.

Die Vorstellung, dass was ich 56 Jahre vor meinen Augen habe, dass das auf einmal ganz anders ist, übersteigt, meine Vorstellung,

Und dennoch, mein Bewusstsein, ist stärker als ich, oder ist es meine Seele, mit der ich schon ein ganzes Leben Zwiesprache führe, ich weiß es in Wirklichkeit nicht.

Eines weiß ich nun aber, es gibt nicht nur diese "Eine Wirklichkeit" wie man uns glauben machen wollte, erst dahinter, hinter all diesen Lügengebäuden fängt die Wahrheit erst wirklich an.

Beim ICH ! und der Welt

die letzte Stunde meines Lebens, habe ich Liebe für
Alle und Alles, und ich akzeptiere die Vielfalt, auch wenn ich das wenigste davon verstehe.
Es ist eben so.

Auch wenn meine Narben, mich zuweilen nicht ruhen lassen, bin ich Dankbar für diese Leben.

Ein reiches Leben an Abenteuern, Verletzungen, Demut, einiges Wissen angesammelt, versucht
das Bewusstsein aufzubrechen, gelitten, gestorben und wieder Auferstanden, ich weiß um die Bedeutung,
auch um die Bedeutung der Glückseligkeit, des Himmlischen Friedens, und der Höllenqualen, die einem im Leben heimsuchen können.

Und in der letzten Stunde des Lebens, gern und von ganzem Herzen vergebe ich Allem und Alles, denn erst diese Leben, hat mich zu dem gemacht, was Ich jetzt bin. Und jeder Mensch gehört dazu, der Freund und der Tyrann.

Mit den Gedanken im "Himmel" und mit den Füssen auf der Erde, die Beobachterin, ihres Lebens, ohne
diese alles verzehrende Angst, vorm Leben.

Nein das ist vorbei, seit dem mir bewusst geworden ist, dass ich eh sterben werde, dass alles Vergänglich ist und der Augenblich kostbar.

Habe in den letzen Jahren so gelebt, dass ich niemanden etwas "schuldig" bin, wo noch offene
Baustellen waren, nach meinem inneren Empfinden, habe ich es ins GLeichgewicht gebracht.

So gesehen bin ich recht frei, in der letzten Stunde
meines Lebens, das war meine Absicht :-)

Mir tut nichts mehr leid, was ich getan habe, es
waren Fehler und Erfahrungen, aus denen ich gelernt habe stärker zu werden, das ist das was dieses, MEIN Leben, in den buntesten Farben malt, die mich
Lilly ausmachen, wie ein Rohdiamant, wenn er gefunden wird, ist er stumpf und grau, mit dem richtigen Schliff, erstrahlt er im Licht.

Ich habe schon oft gestrahlt, dafür bin ich dankbar, in meiner letzten Stunde, in der leisen stillen Ahnung, dass dieses erst der Anfang ist, von etwas, was mir heute noch verborgen ist, aber im Geist eine Gewissheit ist, dass ich täglich durchspiele, durchfliege, der unaussprechliche Zustand.

Eine Kraft, die jenseits, von jeglichen Worten liegt.
Und nach der ich mich irgendwie, ohne zu Wissen, dennoch in mir gewiss, eine Leben lang danach gesehnt habe.

Eine Kraft, die nicht von dieser Welt ist.

In der letzten Stunde möchte ich nicht allein sein,
dass All-ein sein habe ich im Leben geübt, in
diesem Moment würde ich gern Führung haben,
mein ICH ist im Leben schon verirrt genug, mein
Wille wäre, einen Ausgang zu finden, der mich wieder zu einer heiteren Seele macht, die ich in diesem Leben so vermisse und deren Ur-Sprung ich aber in mir fühle.

Da mein Wesen wild ist, und ich über viele Jahre dachte, wenn ich nicht alles selbst erlebe verpasse ich was, und alle Szenarien mit durchgespielt habe,
weiß ich um viel Dinge des Lebens.

Meine wohl größte Erleuchtung war, als ich erkannte, wenn man sich Selbst ersteinmal, im inneren Kern erfahren hat, erkennt man alle Welt.

Das ist der Moment, wo alle Illusionen flöten gehen,
da ist nur noch nackte Wahrheit, die Spiegel der Welt helfen einem, sich selbst zu reflektieren, doch in der letzten Stunde des Lebens, wird auch das nicht mehr gültig sein.

Beim schlendern, auf dem Markt, kam mir die
Frage, würde ich was vermissen, hier auf dieser Erde...

Mit Sichherheit viele Dinge, meine Kinder, Gerüche,
Natur, dass ganze bunte Treiben, von dem ich nur noch aus der Ferne, eine Beobachterin bin, ein
wenig Gewohnheit.

Aber stärker als alles andere, oder als die Gewohnheit, ist für mich, dass Bewusstwerden,
dass fließen, in eine ungekannte Freiheit, in einen
unendlichen Raum, etwas Abstraktes von dem ich keine Vorstellung habe, und dessen abenteuerliche Verführung ich schon genossen hab, mit Schrecken, aber einem Schrecken, der Süchtig macht, nach mehr.

Der unzerstörbare Traum, meine Vision davon, dass
ein Mensch -----> Mensch werden kann, in Verhältnissen die nicht von Selbstsucht verblendet sind, wo nur der Mammon eine Sprache spricht, die die wenigsten erreichen.

Vielleicht bin ich ja naiv, dennoch ist es so, was
kann der Mensch nicht alles ertragen, in der letzten Stunde, hätte ich davor große Achtung, bei all dem Widersinn, hat es immer Menschen gegeben, die ihr
Leben dafür gegeben haben, für die größere Wahrheit, hinter all den Dingen.

In der letzten Stunde, so glaube ich, würde das vermeintliche Wesentliche schrumpfen, es löst sich auf, es wird Null und Nichtig.

Mein Wille ist es, so wach wie möglich dem Tod zu begegnen, ohne Furcht vor der "Vernichtung",
in der letzten Stunde meines Lebens.

Auf dem Markt, habe ich mich dann für ein Kilo Shrimps entschieden, mit Salat und frischen Fladenbrot und natürlich Oliven.

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Donnerstag, 7. April 2011
Kriegspfad
Bin grad wieder mal in einer Manie.

oh Gott oh Gott, was für Kräfte da durch mich durchströmen.

Als ich noch untherapiert und jünger war, habe ich hemmungslos,
in der Manie, all die Kräfte ausgelebt im Körper.

Da waren Dinge dabei, oh Gott oh Gott.

Heute verströmen sich die Kräfte eher geistig, dass ist
einfach unglaublich, in diesem Zustand, bin ich unkaputtbar.

Am meisen bin ich wohl immer angeckt, weil ich keine
Rollenspiele mitspielen wollte.

Das ist so eng, dass nimmt mir die Luft, da fehlt jeglicher Raum für Individualität, für Phantasie.

Da ist man schon von vornherein gestempelt, das Rollenspiel,
wie eine Frau zu sein hat, oder Mann zu sein hat.

Ich will keine dieser Rollen haben, durchgespielt habe ich sie alle,
aber es sind nur Rollen, mein Ich dahinter, ist kreativ und
frei und jenseits davon irgendeine Rolle zu spielen,
oder Erwartungshaltungen zu erfüllen.

Dafür hat man mich oft büßen lassen, auf der anderen Seite
sind dafür Türen aufgegangen.

So bleibt das Weltentheater im Gleichgewicht.

Und da ich nun mal in dieser Welt lebe, habe ich mich
für die kontrollierte Torheit entschieden, meinetwegen
auch Listigkeit, ich habe nun mal keinerlei Neigung in mir,
mich vor anderen zu beugen, oder deren Meinung höher als mein eigenes Wahrnehmen, zu werten.

Höre mir schon Meinungen an, aber wer lebt schon in meiner Haut.


Körperlich ausleben, tue ich mich dann in der Hausarbeit,
oder Fahrrad fahren.

Sobald jemand, in diesem Zustand, meine Art, mein Wesen herabwürdigt, mein ganzes Sein in Frage
stellt, auf einer negativen Art und Weise,
meine Handlungen anzweifelt, werde ich zur
Kriegerin.

Und da bin ich grad, auf dem Kriegspfad, ich habe keine andere Wahl, als das Königreich Mutter und Kind , zu sprengen, sie sind schon lange ausgeflogen, das Rad der Zeit dreht sich unaufhörlich,
und sie verharren im Gestern, ich aber nicht, ich lebe im Jetzt.

Des einen Freiheit, ist des anderen Hölle.

Ich wöllt es wäre harmonischer gegeangen, ist aber nicht so.
Früher hätte ich kleinlaut geschwiegen und gedacht, ach
komm du bist die Mama, die lernen das auch noch.

aber eben reicht es mir !

Das vorherrschende Gefühl in mir, wechselt zwischen
Traurigkeit und Befreiung.

Wir Menschen gehen oft nicht gut miteinander um.

Auf der anderen Seite, ist die Welt ein gefährlicher
Ort, gut wenn man seinen Instinken vertraut.

Vor allem aber spüre ich wieder etwas von meiner alten
KRAFT, da auf diesem Kriegspfad.

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Donnerstag, 31. März 2011
Von Da nach Dort
War nun wieder so an die 10 Tage Dort, wo nicht Hier ist.

Finde eh nicht die passenden Worte für diesen Zustand, der
über mich hereinfällt, wie schon so oft und plötzlich aus
dem Nichts.

Kann mich dann nur in die Demut ergeben um Es zu ertragen.

Man sollte meinen das ich ja inzwischen Übung darin habe,
aber jedesmal aufs Neue, bin ich zu tiefst erschrocken.

Auch wenn ich das in mir wohnende Muster immer klarer erkenne,
so scheint mir, kann ich nichts aber auch gar nichts dagegen tun.

In diesem Zustand kann ich mit meinen Mitmenschen, nichts
anfangen, schon beim zuhören, kräuselt sich mir alles, ob
der permanenten Wiederholungen, an die sich Menschen klammern,
in der Hoffnung auf einen Sinn.

Für mich gibt es dann nur Momente, die sich wie Perlen
an einer Schnur aneinander reihen.

Ohne Sinn und Zweck, es ist einfach so, alles was ich dabei
tun kann, ist das Wahrnehmen, wie ich mich fühle dabei.

Und das wiederum fühlt sich oft schizophren an, da bin ich
nicht nur Eines, sondern unzählig Vieles, dann düngt mir,
als könnte ich in allen Formen und Wesen eintauchen, die
wie in einem Film, vor meinem inneren Auge vorbei ziehen,
dass ist manchmal so viel, dass ich regelrecht bewegungslos bin.

Von außen mag das ein eher trauriges Bild sein, vielleicht
auch ein krankes, ich selbst Reise durch Welten, dagegen
ist für mich die Realität, dass langweiligste was ich mir vorstellen kann,
zuweilen.

DORT ist keinerlei Druck, da ist eine vorherrschende sich
ständig wandelnde Kreativität, nichts ist fest, ein Bild
entsteht und löst sich wieder auf, wie ein Sandmandala.



Das alte Weltbild habe ich in mir zerstört, so völlig, dass
ich mich eigentlich immer im freien Fall befinde, alles ist
besser als die lähmende Stagnation, die man Alltag nennt,
dagegen hat meine Seele schon als Kind protestiert, mich versklaven
zu lassen.

In diesen Zuständen bin ich wohl so frei, wie es möglich ist,
losgelöst von fast allem, was auch zuweilen in diesem
einsamen Erleben beängstend ist, weil ich Nichts davon teilen
kann und es sich sowieso wieder verflüchtigt.

Insofern kann ich mir den Tod auch als Wohltat vorstellen,
dass Ende des Weltentheaters, dass Ende der geistigen
Umnachtung.

Sterben tue ich eh täglich, oder fast.

Und wenn ich dann weder Hier bin, ist es jedesmal, fast
alles wie Neu und doch nicht neu.
Mein Verständnis für die Dinge, wird jedes-
mal dadurch bewegt, verändert.

Ich bin die, die mich unsichtbar begleitet, wenn ich schon
fast eingeschlafen bin, weckt sie mich.

Nix ist fix.

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Sahara
Irgendwann habe ich wieder angefangen, auf das innere Kind zu hören, dass jahrelang geschwiegen hat, fast verschwunden war, so elend hat es sich
gefühlt in dieser Welt.

Und an diesem Punkt, habe ich da keine Rücksicht mehr auf mein Umfeld
genommen, sonst wäre nie was passiert in meinem Leben.

Sicher war es oft extrem was ich gemacht habe, aber wenn meine Träume
nun mal so sind!


Das kleine Mädchen hatte damals so mit ca. 10 Jahren, den
Film Lawrence von Arabien gesehen und dachte sich, wenn
ich groß bin, möchte ich auch mal durch die Wüste reiten, auf einem Kamel,
mein Leben soll auch so ein Abenteuer sein.

Das ist meine innere Absicht, dass was nur von mir gefühlt und gedacht wird,
etwas das man nicht mit anderen teilen kann.

Im Alter von 42 Jahren habe ich einen 3 monatigen Wüsten-Trip
durch die Sahara gemacht, von der
Lybischen Grenze über Tunesien nach Algerien.
Auf einem Kamel, Namens Mabruk, was so viel wie
Glück bedeutet.

Bin in einer mansichen Phase aufgebrochen, die Zustände,
wo mir eh die Welt gehört und ich eine Göttin bin.

Dort bin ich auf eine Gruppe von 6 Menschen gestoßen
und zwei Arabischen Führern.

Die ersten drei Wochen waren für mich der Horror pur.

Kulturschock und alles und alle so fremd.

Nicht nur das ich wiedermal heftig an mir selbstgezweifelt habe, wieso ich
das machen konnte, sondern mir hat der Arsch und jeder einzelne Knochen im Leib wehgetan,
Durchfall vom Essen ohne Ende, so dass ich tagelang fast gar nichts gegessen hab.

Dieses schwanken des Kamels, fast den ganzen Tag war
mir übel und diese Hitze am Tag, gegen 2 Uhr morgens diese Kälte
und dieser Wind, haben mich
in den Zustand, der inneren Verzweiflung getrieben.

Tagelang liefen mir die Tränen über das Gesicht.
Was eine Mühsal.

Die Führer beide Beduinen konnten perfekt 4-5 Sprachen sprechen.

Adam und Nebil, waren ihre Namen und sie haben sich wirklich
Mühe gegeben, es so bequem wie möglich zu machen, für uns.


Ein franz. Pärchen, dass mit dabei war, hat nach drei Wochen aufgegeben,
und ich war kurz davor.

Mal wieder nach einem Tag, völlig fertig, stundenlang nur Sand und Sand und
nochmals Sand, und wie gesagt dieser Wind, der einen regelrecht peitscht,
hatte ich den Entschluss gefasst, auszusteigen.

Beim Abendessen, nach der Dusche, die aus einem großen, mit Wassergefüllten
Kamelbeutel bestand,
hinter einer weißen
Plane, setzte ich mich zu den anderen.

Die Führer machten immer einen Kreis, die Feuerstelle und
kochten.

Da setzte sich Adam neben mich gab mir einen Tee und
fragte mich, warum ich so traurig bin ?

Ob ich die Schönheit der Wüste nicht sehen würde
und das die wüste der Ort ist, wo jede Traurigkeit, vom Wind
fortgetragen wird.

Nein sagte ich, ich sehe die Schönheit nicht, mir tut alles
weh, innen und außen.

Adam war ein Großer Mann 2m, mit ganz schwarz glänzender Haut und er fing an,
zu lachen.

Es war so ein herzliches und ansteckendes lachen, dass ich das erstemal, seit Wochen,
Menschen um mich herum, WIRLICH wahrnahm, so war ich mit mir selbst beschäftigt.

Nach dem Essen, liefen Adam und ich ein wenig durch die Wüste und redeten.

Er holte einen Joint aus seiner Tasche und fragte mich ob ich auch wollte.

Ja klar sagte ich warum nicht.

Das war der Wendepunkt meiner Reise, die die Schönste von all meinen Reisen war.

Ich erspare mir, dass ich in dieser Nacht Gott in der Sahara gefunden habe,
da es ja ein zutiefst subjektives Erleben war.

Dieser ganze Hader mit den Dingen, innen sowohl außen, war
verflogen und ich glaubte einfach mal dran, dass der Wind
ihn tatsächlich mitgenommen hat.

Seit dieser Zeit habe ich gelernt mit dem Wind zu reden.


Danach war der Durchfall verschwunden, ich hatte Hunger und
konnte essen.

Jeder neue Morgen war ein freudiges Erlebnis, was heute
so passieren würde, außerhalb jeglicher Zeit, von
nichts getrieben, einfach nur Sehen und Fühlen, von
Augenblick zu Augenblick.

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